Bei all der Technik: Wo bleibt da der Mensch?

von Nino Milizia


Ratsfrau Sabine Thiele, technischer Geschäftsführer Michael Gensicke, arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Sprecher Karl Schiewerling, Bernd Rosenberger, Bundestagsabgeordneter Uwe Lagosky, Ratsfrau Andrea Kempe und kaufmännischer Werksleiter Frank Burgsmüller. Foto: Nino Milizia
Ratsfrau Sabine Thiele, technischer Geschäftsführer Michael Gensicke, arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Sprecher Karl Schiewerling, Bernd Rosenberger, Bundestagsabgeordneter Uwe Lagosky, Ratsfrau Andrea Kempe und kaufmännischer Werksleiter Frank Burgsmüller. Foto: Nino Milizia | Foto: Nino Milizia

Salzgitter. Der Bundestagsabgeordnete Uwe Lagosky, CDU, und der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion machten sich am heutigen Aschermittwoch ein Bild von dem Thema Arbeit 4.0 bei der Werksführung der Robert Bosch GmbH.


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Karl Schiewerling, Frank Burgsmüller, Sabine Thiele, Uwe Lagosky. Foto: Nino Milizia



Mit interessierten Blicken verfolgten Lagosky und Schiewerling die Ausführungen des technischen Geschäftsführers Michael Gensicke und des kaufmännischen Werksleiters Frank Burgsmüller im Rahmen einer Werksführung. Doch bei allen technischen Details, autonomen Steuerungen und Prozessabläufen stellten die beiden Parteikollegen sich des öfteren die Frage, wo noch Platz für menschliche Arbeit sei. In dem Werk in Salzgitter werden Motorsteuerungsgeräte produziert - in erster Linie jedoch von Robotern. Selbst das Arbeitsmaterial fährt sich automatisch zu den Werkbänken und erspart den Arbeitern das Verlassen ihres Arbeitsplatzes.


Bei der rasanten Entwicklung der Technik stellte sich auch die Frage, wie es mit der Sicherheit der immerhin 1.400 Mitarbeiter aussieht. So erläuterte Gensicke, dass man bei Bosch nicht auf Zeitarbeit setze, sondern, um sich flexibel auf die sich stetig verändernde Kundennachfrage einstellen zu können, befristete Arbeitsplätze bevorzuge. Die Fristen beliefen sich oftmals auf drei bis sechs Monate, würden bei Bedarf jedoch oft verlängert. Beim Thema Ausbildung hatten Gensicke und Burgsmüller eine klare Meinung: So sei die Schulausbildung in Hinblick auf die Vorbereitung auf die Industrie grenzwertig. Zwar würden nun im Unterricht Tablets und Whiteboards verwendet, die Qualität der Ausbildung sei aber allein durch Änderung des Mediums nicht gestiegen. Noch immer müssten Schüler erst einmal für die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) begeistert und in ihrer Persönlichkeit geformt werden. Es mangele an Bewerbern für das duale Studium, es müsse daher verstärkt an der Qualifizierung der Schüler gearbeitet werden.

Junge Menschen müssen auf den sich verändernden Arbeitsmarkt vorbereitet werden


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Roboterarm, BOSCH Salzgitter. Foto: Nino Milizia



Karl Schiewerling sagte dann auch nach der Führung, dass er in Zeiten der Automatisierung die Ausrichtung der Bildungspolitik als essentiell sehe, um sich auf die veränderte Arbeitswelt vorzubereiten. Natürlich würden Arbeitsplätze wegfallen, sich jedoch auch neue ergeben. Arbeit 4.0 könne auch Chancen bieten. Dennoch könne er die Befürchtungen einiger Menschen verstehen, da er selbst bis vor vier Wochen geglaubt habe, dass Berufe wie der des Friseurs niemals gefährdet sein könnten. "Wer will schon gerne seinen Kopf in eine Maschine stecken?," habe er sich gefragt und prompt auf einer Messe eine Antwort geliefert bekommen. Ein etwa 350.000 Euro teures Digitalwunder habe die tollsten Frisuren kreieren können. Nun müsse man also junge Menschen auf die Bereiche vorbereiten, die Maschinen nicht leisten können. "Jemand muss diese Maschinen bedienen, Fehler erkennen und beheben können." Die Arbeitswelt steht vor einer großen Herausforderung.


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