Breitbandoffensive für Salzgitter

von Nino Milizia


Symbolfoto: Robert Braumann
Symbolfoto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann

Salzgitter. Am 16.3. wird sich ein Ratsantrag seinen Weg in den Wirtschafts- und Steuerungsausschuss bahnen, der sich mit zwei Modellen der Breitbandförderung beschäftigt.


Allerdings wurde bereits das erste Modell wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit ausgeschlossen, da es nur rund 2.000 potentiell anzuschließende Haushalte gäbe. Hierbei wäre die Stadt Salzgitter Eigentümerin der Infrastruktur gewesen, ein Netzbetreiber hätte das Breitbandnetz von der Stadt pachten und eigene, aktive Software installieren müssen. Bei diesem Modell hätten sich Gesamtinvestitionen von rund 4,1 Millionen Euro ergeben. Dieser Betrag hätte finanziert werden müssen, dazu wären noch Verwaltungskosten gekommen. Unter Berücksichtigung der erzielbaren Pachterlöse und einer maximalen Förderung in Höhe von 50 Prozent hätte es einen Finanzierungsbedarf von rund 1,6 Millionen und einen städtischen Eigenmittelbedarf von rund 292.000 Euro gegeben.

Somit bleibt nur noch das zweite, sogenannte Wirtschaftlichkeitslückenmodell: Ein Telekommunikationsunternehmen wäre Eigentümer und Betreiber des Netzes und zugleich Anbieter der digitalen Dienste. Wenn die bei dem vorhandenen Kundenpotential erwarteten Einnahmen geringer ausfielen als die Kosten, die beim Betrieb des Breitbandnetzes anfallen, entstünde eine Wirtschaftlichkeitslücke, die durch Fördermittel gedeckt werden könnte. Die Deutsche Telekom hat bereits eigene Berechnungen der Wirtschaftlichkeitslücke vorgenommen und kam zu folgendem Ergebnis:

Für Cluster West lohnt sich ein Förderantrag nicht


Die Wirtschaftlichkeitslücke in den vier Gewerbegebieten beträgt 340.884,79 Euro, im Cluster West 796.254,24 Euro und im Cluster Ost 0 Euro, da die Deutsche Telekom hier den Ausbau selbst finanzieren würde. Für Salzgitter wäre keine Eigenleistung erforderlich.
Die Beraterfirma OFP hat drei Varianten von Fördermodellen errechnet: Bei der ersten läge der städtische Zuschussbetrag, der sich aus 10 Prozent Eigenmitteln und dem Finanzierungsbedarf ergibt, bei rund 707.000 Euro, bei Variante zwei läge der städtische Zuschussbetrag, der sich aus 10 Prozent Eigenmitteln und dem Finanzierungsbedarf ergibt, bei rund 394.000 Euro, bei Variante drei läge er noch bei rund 170.000 Euro, wobei hier für das Cluster West kein Förderantrag gestellt und der Ausbau dort nicht vorangetrieben würde, da es sich lediglich um 35 Haushalte handelt.

Das Fazit der Verwaltung lautet: "Unter Berücksichtigung dieser Aspekte ist Variante 3 die wirtschaftlichste Möglichkeit, eine nahezu flächendeckende Breitbandversorgung zu gewährleisten. Die Kosten mit rund 170.000 Euro für die Stadt sind vor dem Hintergrund, dass eine zeitgemäße Breitbandversorgung ein wesentlicher Standortvorteil ist, vertretbar. Vor einer definitiven Umsetzung wird dem Rat der Stadt Salzgitter zu gegebener Zeit eine entsprechende Vorlage zur Beschlussfassung vorgelegt werden."

Sehen sie hier die Karte mit den gebildeten Clustern.


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