Umsiedlung von Flüchtlingsfamilie: Stadt rudert zurück

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Stadt überdenkt Zuweisung in Flüchtlingsunterkunft. Foto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Salzgitter. Nachdem die Stadt dementierte, Flüchtlinge aus Kostengründen wieder zurück in die zentrale Unterkunft schicken zu wollen, ist nun ein umstrittener Brief aufgetaucht: eine Zuweisung ins Flüchtlingsheim Hallendorf. regionalHeute.de hat daraufhin mit der Stadt gesprochen.


Mitte vergangenen Monats bereits kursierte in Salzgitter das Gerücht, die Stadt plane, angemietete Flüchtlingsunterkünfte zu kündigen und die Betroffenen zurück in die zentrale Unterkunft zu schicken - vermutlich aus Kostengründen. Eine Stellungnahme der Stadt verdeutlichte, dass man von dem ursprünglichen dezentralen Konzept aus sozialen Gründen weiterhin nichtabweichen wird.

Dieser Aussage zuwider erhielt ein Flüchtlingspaar aus Flachstöckheim, welches bereits seit zwei Monaten anerkannt ist, nun einen Brief vom Fachdienst für Soziales mit einer ebensolchen Zuweisung. Demnach hatte das Paar zum 27. Januar eine Einweisungsverfügung in eine Wohnungbekommen und solle nun bis zum 30. Mai nach Hallendorf in die Flüchtlingsunterkunft Nord-Süd-Straße 36 umziehen. Hierfür sei überdies eine Gebühr von rund 700 Euro fällig,wie die Quelle mitteilt, die der Redaktion eine Kopie des Briefes hat zukommen lassen.

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Brief der Stadt Salzgitter mit Zuweisung an Flüchtlingsehepaar (anonymisiert). Quelle: privat Foto: privat


Einzelfall fern der Praxis


Auf Anfrage von regionalHeute.de räumte die Stadt ein, dass dieses Vorgehen tatsächlich nicht der üblichen Praxis entspräche - es handele sich dabei allerdings um einen Einzelfall.Der Vorgang seiaufgrund der Nachfrage erneutüberprüft worden.

Die Familie seiseit gut zwei Monaten anerkannt. Damit können und müssen sie sich eine eigene Wohnung suchen und die städtische angemietete Wohnung räumen.
"Die Kritik an diesem fehlerhaften Schreiben, das aber keinesfalls als „Umverteilung“ zu werten ist, ist zweifelsohne berechtigt. Die Stadt wird daher diesen Bescheid umgehend aufheben und einen neuen mit dem Umzugsdatum 30.Juni 2017 erlassen."

Weiterhin sicherte die Stadt zu, die Familie gerne zu unterstützen und bei der Wohnungssuche zu helfen.


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