Ideen der Reformation – was wurde umgesetzt?


Am kommenden Dienstag wird es in der St. Mariae-Jakobi-Kirche einen Vortrag über die Reformation geben. Foto: Landeskirche
Am kommenden Dienstag wird es in der St. Mariae-Jakobi-Kirche einen Vortrag über die Reformation geben. Foto: Landeskirche

Bad. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zu "2017 - Salzgitter im 500. Jahr der Reformation" wird Hans-Georg Babke am Dienstag, 12. September, um 19 Uhr, sich in seinem Vortrag in der St. Mariae-Jakobi-Kirche mit den aufklärerischen Tendenzen der Reformation beschäftigen.


Babke war Leiter der landeskirchlichen Fortbildungseinrichtung für staatliche Religionslehrkräfte und ist Honorarprofessor an der Universität Hildesheim.

Das Gedenken an die Reformation wird kritisch hinterfragt


Er wird sich in seinem Vortrag kritisch mit solchen Arten von Gedenkveranstaltungen, wie sie im Reformationsjubiläumsjahr 2017 stattgefunden haben, auseinandersetzen. Wichtig sind ihm aber auch die Impulse, die die Reformation für die kulturelle Identität der Gesellschaft bis heute gesetzt hat. Andererseits, so Babke, verleiten sie dazu, diejenigen Faktoren zu unterschlagen, die zu fatalen Fehlentwicklungen geführt hätten und mit unserem heutigen Selbstverständnis nicht zu vereinbaren sind.

Vieles was für in demokratischen Strukturen aufgewachsene Menschen heute selbstverständlich sei, habe damals seine Entstehung gehabt: wie die Freiheit des Individuums, die dem Staat unzugängliche innere Gewissensfreiheit, die Trennung von Staat und Kirche, die Reform von Bildung und Wissenschaft und nicht zuletzt Luthers für die deutsche Sprache stilbildende Bibelübersetzung.

Er wird aber auch darauf eingehen, dass viele der damals im Rahmen der Reformationsbewegung verbreitete Ideen zunächst oder auch später nicht umgesetzt wurden. Wie die Ansätze zu einer demokratischen Verfassung, sowohl innerhalb der protestantischen Kirchen, als auch im Staat. Besonders aktuell: Bis heute habe sich trotz der Vielfalt der Konfessionen und Glaubensrichtungen in Deutschland, noch keine wirkliche weltanschaulich-religiös pluralistische Gesellschaft entwickelt.


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