Spielplatz an der Danziger Straße - Kinder als Bauherren

von Nino Milizia


Mit Hilfe der Kinder soll der Spielplatz Danziger Straße besonders gut gelingen. Foto: Stadt Salzgitter
Mit Hilfe der Kinder soll der Spielplatz Danziger Straße besonders gut gelingen. Foto: Stadt Salzgitter | Foto: Stadt Salzgitter

Steterburg. Die Neugestaltung des Spielplatzes an der Danziger Straße ist die erste große öffentliche Baumaßnahme innerhalb des Sanierungsgebietes "Soziale Stadt Steterburg", die am heutigen Donnerstag in der Grundschule Steterburg von der Landschaftsarchitektin Johanna Sievers, Stadtrat Michael Tacke und der Konrektorin der Grundschule Franziska Gillner präsentiert wurde.


Was die Maßnahme so besonders macht, ist die Beteiligung der Kinder, die als "Bauherren" bei der Planung "ihres" Spielplatzes miteinbezogen werden. Gemeinsam mit der Landschaftsarchitektin Johanna Sievers und ihrem Sohn Tim Sievers vom Büro Spalink-Sievers in Hannover sammelten sie Gestaltungsideen. Konrektorin Franziska Gillner zeigte sich von diesem Verfahren begeistert. So sei nicht zu befürchten, dass den Kindern viel versprochen und wenig gehalten werde, sondern ganz explizit auf ihre Wünsche eingegangen werde. Wie wichtig ein Spielplatz im Quartier sei, machte sie anhand des Beispiels deutlich, dass sie die Kinder oftmals auf den Straßen spielen sehe. Ganz ohne Ort mit Treffpunktfunktion würde direkt vor den Häusern gespielt, was nicht selten zur Verärgerung der Anwohner geschehe. Verkehrsgefährdung inklusive.

Bei der Arbeit mit der Lanschaftsarchitektin hätten sich die Schüler ernstgenommen gefühlt und hätten mit vollem Eifer die Gestaltung zur Chefsache erkoren. Und so wurde der Wunschzettel, wie sich Johanna Sievers ausdrückte, lang und fantasievoll. Nach Betrachten von Fotos der Stadt Danzig mit der Ostsee und ihren Schiffen war die Ideenfabrik heißgelaufen. Wippen mit Krebsen, ein Schiff mit Ausguck sowie ein großer Sandstrand erschienen sofort vor dem geistigen Auge der Schüler. Auffällig war auch, so Tim Sievers, der allgegenwärtige Gemeinschaftsgedanke. So sollte alles gemeinsam und gleichzeitig genutzt werden. Zwei, drei oder gar vier Kinder sollten zusammen rutschen, schaukeln und spielen können. Auch Bewegungselemente wie ein Karussell standen hoch im Kurs.

Bau könnte im Herbst beginnen


Auch Susanne Goronzi und Michael Schunke, Referat für Stadtumbau und Soziale Stadt, zeigten sich beeindruckt von der feinfühligen Art der Planer, die alle Altersgruppen bedient wissen wollten. Bereiche für Groß und Klein sollten her. Dieses Verhalten beglückte besonders Johanna Sievers, die die Arbeit mit den Kindern als eines ihrer Highlights ausmachte. Doch sei ihr in diesem Fall auch Ehrlichkeit besonders wichtig. Man müsse den Kindern klar machen, dass nicht alle Wünsche umsetzbar seien. Dies hätten die Schüler der dritten und vierten Klasse auch verständnisvoll aufgenommen. Ihrer Vorstellungskraft sollte dies keinen Dämpfer geben.

Nun liegt es am Architektenbüro, den Wunschzettel innerhalb der finanziellen Grenzen umzusetzen. Viel Zeit bleibt dafür nicht, am 15. März soll bereits bei einer Abschlussveranstaltung ein Entwurf des Konzepts vorgestellt und diskutiert werden. 328.000 Euro sind für das Projekt hinterlegt, für das noch vor der Sommerpause ein Beschluss gefasst werden soll. Dann könnte im besten Fall im Herbst mit dem Bau begonnen werden.


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