Stadtteile im Porträt - Teil 9 - Sauingen


Der erste Brückengottesdienst. Foto: Kirchengemeinde Sauingen.
Der erste Brückengottesdienst. Foto: Kirchengemeinde Sauingen.

Salzgitter. In unregelmäßigen Abständen veröffentlicht die Stadt Salzgitter Berichte der Ortsheimatpfleger. Darin sollen die Stadtteile vorgestellt werden. Weiterhin wird dadurch auf die besondere Arbeit der Stadtexperten aufmerksam gemacht. regionalHeute.de stellt diese in einer Serie vor. Heute geht es weiter mit Dr. Uwe Klotz für Sauingen.


Brücken verbinden – Menschen und Orte (von Dr. Uwe Klotz)

Sauingen, das kleinste der vier Kanaldörfer Salzgitters, kam gemeinsam mit Üfingen erst mit der Gebietsreform 1974 vom Landkreis Wolfenbüttel zur Stadt Salzgitter. Der Zeitpunkt der Gründung Sauingens kann nur vermutet werden, möglicherweise um das Jahr 700 nach Christus. Der Ortsname wurde bis vor wenigen Jahren im Zusammenhang mit dem Personennamen eines Sippenoberhauptes, etwa eines „Sawo“, gedeutet. Neuere sprachwissenschaftliche Erklärungen deuten jedoch auf altgermanische Wurzeln mit der Bedeutung „eine Siedlung an einer feuchten Stelle“. Dies passt sehr gut zu den landschaftlichen Gegebenheiten im Bereich der Sumpflandschaft der Aue, bevor die massiven Veränderungen im Rahmen der Industrialisierung, etwa durch den Bau des Mittellandkanales, des Stahlwerkes und des Schachtes Konrad geschehen sind.

Jährlicher Brückengottesdienst auf der Kanalbrücke zwischen Beddingen und Sauingen


Straßennamen wie Rottenkamp, Wäscheweg, Quellenstraße und Flurnamen wie Dummer Bruch zeigen noch heute die frühen „feuchten“ Geländeverhältnisse. Die Kirche wurde 1022 erstmals erwähnt und dürfte zu diesem Zeitpunkt schon etliche Jahre gestanden haben. Durch zahlreiche Reparaturen und Erneuerungen ist der Innenraum häufig verändert worden. Nach einem Brand wurde die letzte Innenrenovierung 2016 vorgenommen. Die evangelische Kirchengemeinde, zu der mehr als die Hälfte der Einwohner gehören, stellt nach wie vor einen wichtigen Kern der Dorfgemeinschaft dar. Strukturveränderungen haben einen gemeinsamen Pfarrverband mit Üfingen, Bleckenstedt und Beddingen erforderlich gemacht. Pfarrsitz für die Kanaldörfer ist Sauingen. In den letzten Jahren sind die Kirchengemeinden dieser Ortschaften weiter zusammengewachsen und führen gemeinsam zahlreiche Aktivitäten durch. Besonders erwähnt sei der seit 2006 bestehende jährliche Brückengottesdienst auf der Kanalbrücke zwischen Beddingen und Sauingen . Dabei befindet sich der Pastor in einem Boot auf dem Wasser und die Gläubigen auf der Verbindungsbrücke. Dieser Gottesdienst ist inzwischen zu einer guten Tradition geworden.

Feuerwehr und Schützenverein sind die Aktivposten


Sauingen hatte im Januar 2017 415 Einwohner. Folgende Unternehmen sind im Ort angesiedelt: ein Dachdecker, zwei Schornsteinfeger, ein Betrieb für den Bau von Wintergärten und Jalousien, einer für Korrosionsschutz sowie ein Verlag. Es besteht eine Filiale der Volksbank. Positiv ist der Kindergarten mit 35 Plätzen zu sehen, der auch von Bewohnern der umliegenden Orte genutzt wird. Der großzügige Kinderspielplatz am Ortsrand, mit Bolzplatz, ist im letzten Jahr renoviert worden. Trotz der ausgeprägten Veränderungen ist ein dörflicher Zusammenhalt noch gegeben. Die Feuerwehr mit 77 Mitgliedern – 19 Aktive, 10 Jugendliche – und der Schützenverein – 104 Mitglieder – sind die Aktivposten.


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