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Tod des 5-jährigen Diyar: Notruf getätigt, aber keine Hilfe kam

von Sandra Zecchino


Während in der Ferne bereits die Sirenen zu hören war, habe Kawthar gespürt, dass das Herz des Kindes, das sie fest in ihrem Arm hatte, aufhörte zu schlagen. Fotos / Video: aktuell24/BM

Salzgitter. Vor einer Woche starb der 5-jährige Diyar A., nachdem er von der Notaufnahme wieder nach Hause geschickt wurde. Vor der Beerdigung am heutigen Donnerstag luden die Eltern Kawthar H. und Mohammad Amin A. regionalHeute.de zu sich nach Hause ein, um von den Geschehnissen in der Nacht zu berichten.


Ab ungefähr 16 Uhr ginge es Diyar immer schlechter. Er habe über Bauchschmerzen geklagt, sich mehrfach erbrochen und seine Hände und Füße wären immer kälter geworden. Deshalb riefen die Eltern den Notruf. Doch statt der erhofften Hilfe seien sie aufgefordert worden, selbstständig die Notaufnahme im Krankenhaus aufzusuchen.

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Der 5-Jährige Diyar verstarb vor einer Woche Foto:


Ein Zäpfchen und zurück nach Hause


In der Notaufnahme angekommen seien sie erneut weitergeschickt worden, sie sollten zur kinderärztlichen Ambulanz gehen. Aber auch dort sei der Junge nicht untersucht worden. Die Ärztin habe lediglich die Informationen, die die Eltern ihr gaben, in einen Computer eingegeben und die Eltern mit einem Zäpfchen nach Hause geschickt. Wenn es am nächsten Tag nicht besser sei, sollten sie erneut einen Arzt aufsuchen.

Und es wurde nicht besser. Im Gegensatz, dem Jungen sei es kontinuierlich schlechter gegangen. Als Diyar anfing, verwirrt über Dinge aus der Vergangenheit zu sprechen, war sich die junge Mutter sicher, dass etwas nicht in Ordnung sei. Sie bat ihren Mann, erneut den Notruf zu wählen. "Mein Sohn stirbt, ich spüre das", habe Mohammad am Telefon gesagt.

Diesmal kam Hilfe, aber zu spät. Während in der Ferne bereits die Sirenen zu hören war, habe Kawthar gespürt, dass das Herz des Kindes, das sie fest in ihrem Arm hatte, aufhörte zu schlagen. Die kurz darauf eintreffenden Rettungskräfte versuchten noch, den Jungen zu reanimieren, aber ohne Erfolg.

Das vollständige Interview ist hier zu finden.

Was sagen die verantwortlichen Stellen?


regionalHeute.de fragte nach, ob die Feuerwehr die Aussage, dass den Eltern bei dem ersten Notruf mitgeteilt worden sei, es würde niemand kommen, bestätige. Das sei nicht der Fall, antwortete Simone Kessner, Pressesprecherin der Stadt Salzgitter.

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