Überflüssig? Gewässeruntersuchung zunächst abgelehnt

von Nick Wenkel


Befinden sich multiresistente Keime im Salzgittersee? Foto: Alexander Panknin
Befinden sich multiresistente Keime im Salzgittersee? Foto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Salzgitter. In Niedersachsen wurden bereits in zwölf verschiedenen Gewässerproben multiresistente Erreger nachgewiesen. Um zumindest Klarheit für unsere Region zu schaffen, ob und welche Keime hier vorhanden sind, fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eine entsprechende Untersuchung von Gewässern, Kanälen und Badeseen. Diese wurde im gestrigen Umweltausschuss allerdings abgelehnt.


Zustimmung erhielt der Antrag von vier Personen, unter anderem von Teilen der CDU, von der MBS und von der antragsstellenden Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Dagegen stimmten allerdings ebenfalls vier Ausschussmitglieder, jeweils zwei von SPD und CDU. Bei Stimmengleichheit wurde somit letztlich der Antrag abgelehnt. Bedauerlich, findet Grünen-Fraktionsvorsitzender Marcel Bürger. Eine Untersuchung, um somit Klarheit über den Zustand der Gewässer zu schaffen, sei für alle Salzgitteraner Bürger wichtig, insbesondere für Familien mit kleinen Kinder. „Ich möchte keine Angst schüren. Das passiert aber, wenn man keine Klarheit über das Keimvorkommen im Salzgitter See schafft", erklärt Bürger im Gespräch mit regionalHeute.de. Zwar werde er auch weiterhin im See schwimmen gehen, es gebe aber Menschen, die das vielleicht durch die Unklarheit nicht mehr machen.

Hoffnung bleibt


Trotzdem der Antrag in der Ausschusssitzung abgelehnt wurde, bleibt Bürger weiterhin hoffnungsvoll, dass es vielleicht doch noch zu Untersuchungen kommen könnte. Im Rat der Stadt können dann auch Die Linke und die FDP über den Antrag abstimmen. Im Umweltausschuss haben die beiden Fraktionen kein Abstimmungsrecht.

Hintergrund


Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen fordert die Verwaltung auf, Fließgewässer, Kläranlagen und Badeseen in der Region auf multiresistente Bakterien MRGN und MRSA zu untersuchen. Sollte es auch hier zu Funden kommen, seien umgehende Schutzmaßnahmen einzuleiten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Vereinten Nationen (UN) und auch der Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hätten vor Antibiotika-Resistenzen als schleichende Epidemie gewarnt. In Deutschland sterben Schätzungen zufolge mehrere tausend Menschen pro Jahr an Erkrankungen durch multiresistente Keime.

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