Von perfekten Wellen, Toiletten und einer Flaschenpost


Eine aufregende Zeit erlebten die Jugendlichen und ihre Betreuer. Fotos: privat
Eine aufregende Zeit erlebten die Jugendlichen und ihre Betreuer. Fotos: privat | Foto: privat

Wolfenbüttel. Die Evangelische Jugend Wolfenbüttel und Salzgitter-Bad berichtet von der diesjährigen Segelfreizeit in den Niederladen.


„Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass' dich einfach von ihr tragen, denk' am besten gar nicht nach!“ Diese Strophen des ohrwurmverdächtigen Liedes der Band Juli wurden in den zehn Tagen nicht nur des Öfteren gesungen – sie beschreiben auch gut, wie sich die Segelmannschaft der Evangelischen Jugend Wolfenbüttel und Salzgitter-Bad während ihrer Zeit in den Niederlanden fühlte.

Wellen gab es auch dieses Jahr so einige, denn die Jugendfreizeit in den Sommerferien führte wieder an und auf das niederländische Ijssel- und Wattenmeer. Am 23. Juni ging die Reise mit dem Bus los, an Bord: 36 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren und die Diakonin Bettina Speer aus Salzgitter-Bad, die von den ehrenamtlich Engagierten Nike Geck, Farina Krueger, Mareike Martin, Florian Oelmann, Jakob Prange, Silvio Sakowski und Jonas Wölfle unterstützt wurde.

Großgruppeneinkauf und Knotenkunde


Das Ziel war vorerst die Hafenstadt Harlingen, Heimat der beiden Plattbodenschiffe „Noordfries“ und „Minerva“, die das Zuhause der Gruppe für die nächste Zeit werden sollten. Nach dem Beziehen der Kajüte, dem ersten chaotischen Großgruppeneinkauf und dem Einrichten der Kombüse ging es dann am zweiten Tag richtig los – durch Skipperin und Maat der beiden Schiffe bekamen die Teilnehmenden eine Einweisung in Schiff und Segelmanöver, inklusive Crashkurs zum Thema Knotenkunde. Nach kurzer Zeit auf dem Wattenmeer kamen sie dann, die ersten perfekten Wellen – mitsamt einer steifen Brise, bei der die erlernten Handgriffe auf dem Weg zum Ijsselmeer bei kräftigem Seegang und Regen angewendet werden konnten. Nach mehreren segelintensiven Stunden erreichten alle – seekrankfrei – die schnuckelige Stadt Medemblik am Ijsselmeer.

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Die Segelmannschaft aus Wolfenbüttel und Salzgitter. Foto: privat



Bereits am dritten Segeltag erwartete die Gruppe das erste richtige Highlight: Von Makkum aus ging es zurück auf das Wattenmeer und bei schönstem Sonnenschein ließen sich die beiden Schiffe auf einer Sandbank mitten auf dem Meer trockenfallen. Der Gezeiten sei Dank folgten wenig später bei Niedrigwasser eine große Wasserschlacht und dann im Watt gemeinsame Spiele, Muschelsammeln und Wattburgen bauen. Die Zeit auf dem Meer wurde zudem für verschiedene Workshops genutzt, gehämmerte Nägel wurden mit Bindfäden zu Bildern verbunden, Hände mit Henna-Tattoos verschönert oder der arabische Wortschatz erweitert. Auch geschlafen wurde nach diesem ereignisreichen Tag auf dem Meer, einige Hartgesottene wagten es sogar, dies nicht im warmen Bett, sondern draußen an Deck zu tun.

Suppe kochen, Toilette putzen


Die Teilnehmenden mussten sich während der gesamten Freizeit selbstverständlich auch um alles andere auf dem Schiff kümmern und so wurde gemeinsam eingekauft, Salat geschnippelt, Suppe gekocht und Toiletten geputzt, sodass nebenbei auch einige praktikable Dinge für’s Leben gelernt werden konnten.

In den folgenden Tagen wurden die westfriesischen Wattenmeerinseln Vlieland, Terschelling und Ameland angesteuert. Den Charme dieser Inseln konnten die Jugendlichen beim Bummeln durch die kleinen Städte, Kibbeling essen, Suchen geeigneter Badestellen oder auch bei der „Jagd nach Mister X“ erkunden. Jeder einzelne Tag ging mit einer gemeinsamen Abendandacht zu Ende, hier hatten alle die Gelegenheit, das Erlebte noch einmal Revue passieren zu lassen und zur Ruhe zu kommen. Es wurde zusammen gesungen, „Gute-Nacht-Post“ an neu gewonnene Freunde verteilt und Andachtstexten gelauscht, zum Beispiel zu Themen wie Missverständnissen, Leuchttürmen oder dem kleinen Prinzen. Am letzten Abend bekamen die Teilnehmenden die Gelegenheit, schöne Erinnerungen der vergangenen Zeit, persönliche Nachrichten an eine vertraute Person oder Wünsche aufzuschreiben und in einer gemeinsamen Flaschenpost zu platzieren.

Flaschenpost auf die Reise geschickt


Nachdem sich auf der letzten Segeltour zurück nach Harlingen das Nordsee-Wetter noch einmal von seiner besten Seite präsentierte und Seehunde aus nächster Nähe beobachtet werden konnten, wurde die Flaschenpost über Bord geworfen und auf ihre unbestimmte Reise geschickt. „Lass dich einfach von ihr treiben, denk‘ am besten gar nicht nach…“

Weitere Bilder der Freizeit, Informationen zur Arbeit der evangelischen Jugend Wolfenbüttel und zu geplanten Aktionen, wie zum Beispiel den anstehenden Outdoor-Erlebnistagen und dem JuLeiCa-Kurs in den Herbstferien gibt es unter www.ejuwo.de oder bei Facebook.


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