Bereits als Kind verbrachte Peters viele Stunden damit, mit seinem Vater Modelleisenbahnen aufzubauen. Um sich Schienen kaufen zu können, hatte er damals Lesemappen ausgetragen, erinnert er sich im Gespräch mit regionalHeute.de. Diese Leidenschaft stellte den Grundstein für die Modelle, die er heute baut. Auch jetzt steht noch in einem Raum im Keller eine Modelleisenbahn, wobei dieser Begriff nicht ausreicht, um das zu umschreiben, was einen Besucher dort erwartet. Unendlich viele liebevoll gestaltete Details wollen entdeckt werden und sogar die Wand ist passend als Himmel gestaltet. Doch nicht nur optisch ist die Bahn faszinierend, auch technisch setzte Peters vieles um. So verbirgt sich unter dem Tisch ein durchdachtes Schienensystem inklusive Bahnhof. So fahren immer wieder andere Bahnen durch die Landschaft, gesteuert durch ein selbstentworfenes und gebautes Fahrpult.
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Von der Bahn zum Schloss
Eine Modelllokomotive bildete dann auch den Startpunkt für die Schlösser und Burgen, die Peters heute baut. Seine Frau Margit schenkte ihm eine Spur 1 Lokomotive, was dem Maßstab 1:32 entspricht. Also musste ein Bahnhof in der Größe her. Schnell fiel die Entscheidung auf den Bahnhof Lichtenberg, der 1984 abgerissen wurde. Als Grundlage hatte Peters nur ein paar Fotos. Deshalb fuhr er mit seiner Frau zu verschiedenen ähnlichen Bahnhöfen, um diese zu vermessen oder das Geräusch für die Schranke aufzunehmen. Und auch aus der Beschaffung der notwendigen Materialien wurde so manchen Tagesausflug, da es in der Nähe kaum noch entsprechende Läden gäbe. deshalb seien sie sogar bis nach Berlin gefahren.
Doch mit dem Bahnhof hörte es nicht auf. „Dann brauchte ich noch eine Kirche und einen Bergfried“, berichtet Peters die Entwicklung schmunzelnd.

Diese Lok und der Bahnhof bildeten den Startschuss für die Schlösser, die Peters heute baut. Foto: Margit Peters
Von da an wurden die Projekte immer anspruchsvoller. Erst baute Peters das Schoss Oelber, wo er einfach bei der Baronin fragte, ob sie damit einverstanden sei. Da keine Baupläne mehr vorhanden waren, wurde jedes kleinste Detail ausgemessen und anschließend in Zeichnungen umgesetzt – natürlich im Maßstab 1:32 wie die Spur 1 Lokomotive. Und dann ging es an die Umsetzung.
Fotos: Margit Peters
Als nächstes setzte Peters das Schloss in Wolfenbüttel um, das heute als Gymnasium benutz wird. Dafür arbeitete er eng mit dem Bauamt in Wolfenbüttel zusammen, die ihm die Originalbaupläne zur Verfügung stellten.
Fotos: Margit Peters
Das bisher eindrucksvollste Modell ist das Schloss Marienburg, für das er die Erlaubnis des Erbprinzen bekam. Von ihm erhielt er auch die Originalpläne und fertigte zusätzlich noch hunderte von Fotos an. Daraus entstand in über 4.000 Stunden Arbeit ein originalgetreues Modell, dass in liebevoller Handarbeit entstanden ist.
Fotos: Margit Peters
Wie geht es weiter?
Nach dem Projekt ist vor dem Projekt. Also ging es nach dem Schloss Marienburg auch bei Peters weiter. Aktuell arbeitet er am Schloss Celle. Doch das wird er wahrscheinlich Ende des Jahres fertig haben und was dann kommt steht noch in den Sternen. Auch wenn er sich mit seiner Frau bereits umschaut, hat er noch keine neue Herausforderung gefunden. Denn genau das soll es sein. Und zusätzlich sollte es sich im deutschsprachigen Raum befinden und in privater Hand. Jetzt hofft Peters auf Vorschläge von regionalHeute.de Lesern.
Fotos: Margit Peters